Warum bekommt man bei langen Fahrten Rückenschmerzen?
Die Wirbelsäule ist zwar flexibel, aber sie mag es gar nicht, stundenlang in einer Position zu verharren. Der Hauptgrund für Rückenschmerzen beim Fahren ist also die statische Position. Hinzu kommen die Vibration des Fahrzeugs, Schlaglöcher und Unebenheiten der Straße, die deine Bandscheiben abfedern müssen.
Langes Sitzen ist für den Rücken aus mehreren Gründen problematisch, sowohl aus anatomischer als auch aus ergonomischer Sicht:
1. Einseitige Belastung der Wirbelsäule
Beim Sitzen ist insbesondere die Lendenwirbelsäule einem ständigen Druck ausgesetzt. Auch wenn sich das Sitzen passiv anfühlt, arbeitet die Wirbelsäule ununterbrochen, um den Rücken zu stützen. Tatsächlich ist deine gesamte Rückenmuskulatur in Aktion!6 Sitzt du zu lange, ohne einen Ausgleich durch regelmäßige Bewegung zu schaffen, können schmerzhafte Verspannungen die Folge sein.
2. Verminderte Durchblutung und Sauerstoffversorgung
Beim statischen Sitzen werden viele Muskeln, insbesondere die der tiefen Rückenmuskulatur, weniger durchblutet.7 Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers, was sich auch auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Sind die Muskeln nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, werden sie schneller müde und ziehen sich zusammen, was Verspannungen begünstigen kann.8,9
3. Verkürzung von Muskeln und Bändern
Langes Sitzen führt zu einer Verkürzung der Brustmuskulatur, der vorderen Schultermuskeln und des Hüftbeugers, der für das Anheben der Beine verantwortlich ist. Auch die hintere Oberschenkelmuskulatur verkürzt sich bei zu langem Sitzen.10,11
Das Problem: Die verkürzten Muskeln ziehen an der Lendenwirbelsäule und verursachen so Fehlhaltungen. Wenn zum Beispiel der Hüftbeuger verkürzt ist,kippt das Becken nach vorne. Dabei zieht es den unteren Teil der Wirbelsäule mit sich. So entsteht ein dauerhaftes Hohlkreuz, auch Hyperlordose genannt. Das verlangt den Bandscheiben der Lendenwirbelsäule einiges ab.12