Rückenschmerzen beim Golf: Woran liegt das?
Vielleicht ging es dir auch so – schon bei den ersten Versuchen auf der Driving Range ist klar, dass Golf ein hochkomplexer Sport ist. Nur mit exakten und kontrollierten Bewegungsabläufen gelingt es, den Ball gezielt und weit zu schlagen.
Als Golfer:in wirst du sicher bestätigen, was einige Autor:innen bereits geschrieben haben: Der Golfschwung gilt als der zweitschwerste Bewegungsablauf beim Sport, direkt nach dem Stabhochsprung.7
Für alle, die gerade erst in die Welt des Golf einsteigen, werden wir kurz die beiden wichtigsten Schwünge unterscheiden. Einfach gesagt gibt es den klassischen und den modernen Golfschwung. Beim klassischen Schwung gibt es einen langen Aufschwung, bei dem das Becken und der Brustkorb im gleichen Maß rotiert werden. Dieser Schwung wird mit einer aufrechten Körperhaltung beendet. Du stehst quasi senkrecht zum Ziel, bzw. zur Fahne.8
Der klassische Schwung ist sehr schwierig zu erlernen und wird heutzutage nur noch von wenigen, professionellen Spieler:innen geübt.7
Der moderne Golfschwung hingegen ist einfacher und daher beliebter, besonders unter Amateur:innen und Anfänger:innen.7 Trotzdem ist er nicht weniger kraftvoll: Der moderne Golfschwung erreicht eine Beschleunigung von über 160 km/h innerhalb einer fünftel Sekunde!2,9 Zum Vergleich: Selbst ein Porsche braucht dafür mindestens 2,5 Sekunden!
Während des Schwungs passiert in deinem Körper allerhand. Die schnelle Drehung des Brustkorbs, zusammen mit der Hüftrotation, aktiviert deine gesamte Rumpfmuskulatur. Gleichzeitig bleiben beide Füße während der Aufschwungphase am Boden. Durch dieses Zusammenspiel kann dein Körper noch mehr Kraft erzeugen, vor allem aus dem unteren Rücken heraus.9
Außerdem strecken sich die elastischen Fasern deiner Rumpfmuskulatur, sodass noch mehr Kraft generiert und gespeichert werden kann. Beim Abschwung wird durch die seitliche Hüftbewegung in Richtung des Abschlages nochmal richtig Geschwindigkeit erzeugt, um die maximale Energie für den Schlag herauszuholen.9
Einfach ausgedrückt, ist der moderne Golfschwung eine Kombination aus asymmetrischen, schnellen und kräftigen Bewegungen, um mehr Kraft aus dem Rücken zu holen.2,9 Die Bewegung ist allerdings weniger gleichförmig als die des klassischen Schwungs, vor allem, was die Hüftrotation anbelangt. Die Kraft wird vorwiegend durch eine schnelle Drehung des Brustkorbs in der Aufschwungphase erzeugt, was den unteren Rücken belastet. Genau hier liegt das Problem.
Studien sind sich mittlerweile einig, dass der moderne Golfschwung für die Mehrzahl der golf-assoziierten Rückenverletzungen verantwortlich ist.1,2,9
Eine Runde Golf enthält außerdem viele solcher Schwünge, die sich über einen langen Zeitraum verteilen. Für deinen Körper ist es dadurch schwerer, deine Muskulatur aufzuwärmen und warm zu halten.2,9