Was ist Skoliose?
Einfach gesagt ist eine Skoliose eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule. Zum Krankheitsbild gehört auch eine Verdrehung und Verformung der Wirbelkörper. Je nach Schweregrad kommt es so zu einer sichtbaren Fehlhaltung.1
Du kannst es dir so vorstellen, dass die Wirbelsäule nicht gerade gewachsen ist, sondern eine starke S-Form hat. Je nachdem, auf welcher Höhe die Verkrümmung auftritt, wird in eine lumbale Skoliose (unterer Rücken), thorakale Skoliose (oberer Rücken) oder thorakolumbale Skoliose (Mitte des Rückens) unterschieden.
Die Wirbelsäule kann sich auch zweimal verformen. Dann sprechen Ärzt:innen von einer Thorakal- und Lumbalskoliose.2
Diese Definitionen klingen erstmal kompliziert und vielleicht auch besorgniserregend. Wie groß die Beschwerden sind, hängt jedoch von der Stärke der Krümmung ab.
Übrigens entsteht eine Skoliose meist während der Wachstumsphase im Kindes- und Jugendalter. Entsprechend gibt es in der Fachsprache unterschiedliche Bezeichnungen:
- Infantile Skoliose (unter 3 Jahren)
- Juvenile Skoliose (3 – 9 Jahre)
- Adoleszente Skoliose (10 – 18 Jahre)3
Der Schweregrad einer Skoliose wird anhand des Grad Cobb diagnostiziert. Dieser Grad ist nach dem US-Mediziner John Robert Cobb benannt, der als erster Orthopäde Fehlbildungen der Wirbelsäule anhand ihres Winkels klassifizierte.4
Die Diagnose einer Skoliose erfolgt über ein Röntgenbild der Wirbelsäule. Mithilfe der Aufnahme kann genau bestimmt werden, wie weit die Wirbel verkrümmt sind. Eine Verkrümmung gilt erst ab einem Winkel von 10 Grad Cobb oder mehr als Skoliose.5,6 Die Schweregrade werden wie folgt unterschieden:7
- 1. Grad (leicht): Winkel von 10 bis 40 Grad
- 2. Grad (mittelschwer): Winkel zwischen 40 und 60 Grad
- 3. Grad (schwer): Winkel von 61 bis 80 Grad
- 4. Grades (sehr schwer): Winkel über 80 Grad