Therapie und Behandlung von Bruxismus
Jetzt, wo du weißt, was Bruxismus ist und warum er entsteht, zeigen wir dir, was du dagegen tun kannst. Es gibt verschiedene Methoden, um das Zähneknirschen zu reduzieren und die Kiefermuskulatur zu entspannen.
1. Stressmanagement
Da Stress einer der Hauptauslöser für Bruxismus ist, ist es wichtig, Techniken zur Stressbewältigung zu lernen. Das können zum Beispiel Meditation, Yoga oder einfach ein entspannendes Hobby sein. Achte darauf, dir täglich Zeit für dich selbst zu nehmen, um abzuschalten und zu entspannen.
Auch Achtsamkeitsübungen können dir dabei helfen: Beobachte dich tagsüber selbst. Wie reagiert dein Körper, wenn du angespannt bist? Beißt du vor einem wichtigen Meeting die Zähne zusammen? Spannst du dein Gesicht an, wenn du dich konzentrierst? Versuche, aktiv deine Muskeln zu entspannen, sobald du dich dabei erwischst, dass du deinen Kiefer anspannst.
2. Physiotherapie und Massagen
Physiotherapie ist eine große Hilfe, besonders dann, wenn du aufgrund von Zähneknirschen Rückenschmerzen hast. Rückenschmerzen und Kieferprobleme hängen oft zusammen. Physiotherapeut:innen können dir Übungen zeigen, die die Kiefer- und Nackenmuskulatur entspannen.
Diese Techniken werden am häufigsten angewandt:
- Manuelle Therapie: Physiotherapie für deinen Kiefer wird sich ziemlich ungewohnt anfühlen! Durch gezielte Massage und Manipulation der Kiefer- und Nackenmuskulatur werden Verspannungen gelöst. Zur Lockerung müssen Physiotherapeut:innen allerdings auch in deinem Mund aktiv werden. Das ist unangenehm, lindert jedoch effektiv Verspannungen durch Bruxismus.14
- Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen der Nacken- und Schultermuskulatur kann dir helfen, Verspannungen zu reduzieren. Der Entspannungseffekt hat außerdem positive Auswirkungen auf dein Stresslevel, was dem Bruxismus entgegenwirkt.
- Wärmeanwendungen: Wärmeanwendungen auf deinem Kiefer können ebenfalls zur Entspannung der Muskulatur beitragen. Ob Rotlicht, ein warmer Waschlappen oder ein Gang in die Sauna – Hauptsache ist, es tut dir gut!
3. Zahnärztliche Maßnahmen
Eine der wichtigsten Maßnahmen, besonders bei Schlafbruxismus, ist eine Aufbissschiene von deinem Zahnarzt bzw. deiner Zahnärztin. Diese Schiene wird in der Regel nachts getragen und schützt deinen Zahnschmelz vor dem Abrieb. Aufbissschienen sorgen dafür, dass dein Kiefergelenk und deine Kaumuskulatur entlastet werden. Außerdem bringen sie deinem Unterkiefer ein anderes Bewegungsmuster bei. So kann der Bruxismus im Schnitt um 50 Prozent reduziert werden.15
Schon gewusst? Normalerweise übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Aufbissschiene und auch einen Ersatz, falls die alte Schiene kaputtgeht.16