3. Dein Lebensstil – ein unterschätzter Faktor
Viele Risikofaktoren für Rückenschmerzen sind tatsächlich durch unsere Entscheidungen oder äußere Gegebenheiten begünstigt. Dazu gehören nicht nur Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und eine ungesunde Ernährung, sondern auch Stress.
Auch wenn Männer seltener über Stress sprechen, ist er oft einer der Hauptauslöser für Rückenschmerzen. Das ist wenig überraschend und kann mit Zahlen sogar belegt werden. Denn laut Berichten einiger Krankenkassen beeinflussen psychische Belastungen wie Leistungsdruck, fehlende Pausen oder Sorgen um den Job direkt die Muskelspannung.5 Dein Körper reagiert dann mit einer Daueranspannung der Rückenmuskulatur und startet einen Teufelskreis, der ohne bewusste Entspannung und Kräftigung der Muskulatur schwer zu durchbrechen ist.
Da Männer im Schnitt auch mehr Alkohol trinken und rauchen, was zum Beispiel den Körper und die Bandscheiben dehydriert, gehören gesundheitliche Nebenwirkungen und erhöhtes Gewicht zu weiteren Faktoren, die die Gesundheit und den Rücken negativ beeinflussen können.4
Übergewicht etwa erhöht den Druck auf die Lendenwirbelsäule enorm. Gleichzeitig führt es dazu, dass deine Muskeln und Faszien schlechter durchblutet werden, was zu Verspannungen und Schmerzen führen kann.
Gut zu wissen:
Übrigens besteht bei Männern häufiger als bei Frauen das Risiko von Nierensteinen. Dabei handelt es sich um kleine Klumpen, die meist über den Urin ausgeschieden werden. Große Nierensteine hingegen können im Harnleiter stecken bleiben und je nach Position und Lage stechende, krampfartige und wellenförmige Rückenschmerzen auslösen. Bei Frauen ist das im Gegenzug häufiger bei einer Nierenbeckenentzündung der Fall. Das macht einmal mehr klar, wie wichtig es ist, dass Männer sich um eine bessere Vorsorge kümmern und ihre Achtsamkeit auf Gesundheit ernst nehmen sollten. Eine frühzeitige Abklärung von Schmerzursachen empfiehlt sich also.
Kurz gesagt:
Rückenschmerzen kennen kein Geschlecht, aber es gibt Unterschiede darin, wie sie verursacht werden. Männer gehen dabei anders mit ihnen um als Frauen und das oft zu spät oder zu hart. Über Schmerzen zu sprechen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern demonstriert Verantwortung.
Es ist also hilfreich, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wann man(n) mal Pause machen sollte. Progressive Muskelentspannung und Achtsamkeit sind kein spiritueller Quatsch, sondern können dabei helfen, den Körper und äußere Einflüsse besser wahrzunehmen. Wer seinen Körper kennt, frühzeitig reagiert und Bewegung, Ernährung und Psyche zusammen denkt, kann viel verändern. Stark ist, wer rechtzeitig hinschaut. Schau gerne direkt in unserem Erste-Hilfe-Guide bei Rückenschmerzen vorbei oder in unseren Artikel zur Hilfe bei akuten Schmerzen.